18. FEBRUAR 2017
11 Uhr | Festivalzentrum

Mehr als die Summe der Teile!

Internationales Netzwerk- Brunchen für Fachpublikum

¡Adelante! versteht sich nicht nur als Präsentationsort iberoamerikanischer Gastspiele, sondern bietet darüber hinaus auch eine Plattform für internationales Netzwerken, um Impulse für zukünftige Kooperationen zwischen  Iberoamerika und Deutschland zu setzen.  Ein gemeinsamer Brunch eröffnet den Teilnehmer*innen die Möglichkeit zur Begegnung und Diskussion. Im Rahmen von moderierten Tischgesprächen werden sowohl brücken-schlagende Themen zwischen den iberoamerikanischen Ländern und Deutschland, als auch gemeinsame Ziele und Strategien der potentiellen Zusammenarbeit diskutiert.
 
Alle Gespräche werden deutsch/spanisch bzw. deutsch/portugiesisch verdolmetscht!

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Anmeldung erforderlich unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Anmeldeschluss ist der 07. Februar 2017.

Programm

Erste Runde: 11.00 – 12.00 Uhr

Tisch 1: Das praktische Einmaleins des Koproduzierens – Von der Anbahnung über ein Netzwerk, Planung, Produktion, Aufführung bis zur Abwicklung
Moderation: Jan Linders (Chefdramaturg & Stellvertreter des Generalintendanten in künstlerischen Angelegenheiten, Staatstheater Karlsruhe)

Tisch 2: In die Wirklichkeit schauen – welche Rolle spielt Politik in iberoamerikanischen Theaterproduktionen?
Moderation: Nathalie Driemeyer (Dramaturgin & Festivalleiterin, Theater Bremen)

Tisch 3: Möglichkeiten und Grenzen der Übertragbarkeit  
Moderation: Hedda Kage (Freie Übersetzerin, Dramaturgin & interkulturelle Projektleiterin)

Tisch 4: Festival-Mapping: Die spannendsten Theaterfestivals in Iberoamerika und Deutschland (AT)
Moderation: Ilona Goyeneche (Journalistin & Kulturmanagerin, Goethe-Institut Mexiko)

Zweite Runde: 12.00 Uhr – 13.00 Uhr

Tisch 5: Fünftes Rad am Wagen?
Brasiliens schwierige Rolle für die lateinamerikanische Kultur
Moderation: Michael Laages (Theaterkritiker, Deutschlandradio, Die Deutsche Bühne u. a.)

Tisch 6: Das A und O einer erfolgreichen interkulturellen Projektleitung – vom Antrag bis zur Förderung (AT)
Moderation: Anne Pöhlmann (Künstlerische Produktionsleitung, Münchner Kammerspiele)

Tisch 7: Gegenwartsdramatik (AT)
Moderation: Jürgen Berger (Theater- und Literaturkritiker, Süddeutsche Zeitung, Theater Heute u. a.)

Tisch 8: Suche nach Gemeinsamkeiten oder nach Unterschieden?
Themenfindung bei internationalen Koproduktionen
Moderation: Sonja Winkel (Geschäftsführende Dramaturgin Schauspiel, Theater und Orchester Heidelberg)

 

Weiterführende Informationen:


Tisch 1:
Das praktische Einmaleins des Koproduzierens – Von der Anbahnung über ein Netzwerk, Planung, Produktion, Aufführung bis zur Abwicklung
Moderation: Jan Linders (Chefdramaturg & Stellvertreter des Generalintendanten in künstlerischen Angelegenheiten, Staatstheater Karlsruhe)

Was erhoffen wir von einer internationalen Koproduktion? Wie finden wir den passenden Partner? Wie kann ein Netzwerk dabei helfen? Wie organisieren wir Drittmittel – in Deutschland, Europa und im Partnerland? Wie planen wir die Produktion? Was ist anders als bei reinen Eigenproduktionen? Brauchen wir interkulturelles Training?
Wie proben wir?  Wo und wie findet die Premiere statt? Internationale Koproduktionen im Repertoire? Und wie verabschieden wir uns wieder voneinander?
Ein Gespräch mit Jan Linders, Chefdramaturg am Staatstheater Karlsruhe und Vizepräsident der European Theatre Convention ETC, hat Erfahrung in Koproduktionen mit Rumänien, Israel und Thailand. Koproduktionen mit Georgien und Frankreich sind in Arbeit.

Jan Linders ist seit  der Spielzeit 11/12 am Staatstheater Karlsruhe engagiert und ist dort Chefdramaturg & Stellvertreter des Generalintendanten in künstlerischen Angelegenheiten. 2009–2011 war er Schauspieldirektor und stellvertretender Intendant des Heidelberger Theaters sowie künstlerischer Leiter des Heidelberger Stückemarkts.  2014 wurde er als Mitglied in die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste zugewählt. 2013 wurde er zum Vizepräsidenten der Europäischen Theaterkonvention ETC gewählt und von 2003 bis 2013 war er Vorstandsmitglied der Dramaturgischen Gesellschaft. Als freier Dramaturg war er in Berlin 2000–2009 u. a. im HAU, den Sophiensaelen sowie dem Maxim Gorki Theater tätig und in Projekten u. a. mit Chris Kondek, Tobias Rausch/lunatiks produktion und Lajos Talamonti.


Tisch 2:
In die Wirklichkeit schauen – welche Rolle spielt Politik in iberoamerikanischen Theaterproduktionen?
Moderation: Nathalie Driemeyer (Dramaturgin & Festivalleiterin Theater Bremen)

Wie politisch ist das Theater in Lateinamerika? Welche Unterschiede gibt es zwischen den Ländern und warum? Wieweit spiegelt sich die (politische) Geschichte des Landes in den Theaterproduktionen inhaltlich und ästhetisch wider? Welche Einflussmöglichkeiten nehmen die Theaterschaffenden wahr? Theater: Unterhaltung oder Teil des gelebten politischen Diskurses? Die Dramaturgin und Kuratorin Natalie Driemeyer hat in den Jahren 2013/2014 im Rahmen ihrer WELT-KLIMA-THEATER-RECHERCHE-REISE recherchiert, wie Theater-schaffende weltweit den anthropogenen Klimawandel in ihren Produktionen erarbeiten. Die Reise führte sie auch nach Argentinien und Kolumbien. Im Rahmen des Netzwerkbrunchs unterhält sie sich mit den Künstler*innen des Festivals und den Teilnehmer*innen über das Politische im Theater.

Natalie Driemeyer, Schauspieldramaturgin und Festivalleiterin am Theater Bremen, war von 2011-17 Vorstandmitglied der Dramaturgischen Gesellschaft und sitzt seit 2013 in der Jury des Berliner Senats für die Freien Darstellenden Künste. Bis 2013 leitete sie das Schauspiel am Stadttheater Bremerhaven und war Künstlerische Leiterin der Festivals „ODYSSEE : HEIMAT (2011)“ und „ODYSSEE : KLIMA (2013)“. Für ihre Theaterarbeit wurde ihr 2010 durch Jens Böhrnsen der Neubürgerpreis der Stadt Bremerhaven verliehen. Nach Abschluss des Studiums war sie Dramaturgin und Produktionsleiterin (u.a. am Les Kurbas Theater L´viv / Ukraine, napoli teatro festival italia) sowie als freie Dramaturgin auf Kampnagel Hamburg. Zudem war sie für die Festivals Theater der Welt 2008 in Halle/Saale und dem Heidelberger Stückemarkt tätig.

Tisch 3:
Möglichkeiten und Grenzen der Übertragbarkeit  
Moderation: Hedda Kage (Freie Übersetzerin, Dramaturgin & interkulturelle Projektleiterin)

Kaum ein Dramaturg hat Spezialkenntnisse in spanischem oder gar lateinamerikanischem Theater, denn in der deutschen Theaterwissenschaft und Lateinamerikanistik ist das Theater dieses Kontinents kein Lehrstoff. 25 Jahre hat die 1988 aus Privatinitiative entstandene Theater- und Mediengesellschaft Lateinamerikas daran gearbeitet, dieses Informations- defizit abzubauen: Wie lässt sich das Theaterverständnis aus iberoamerikanischen Kontexten in deutsche Vorlagen übermitteln? Wie lässt sich die sinnliche Wirklichkeit, für die eine andere Sprache steht, von Kulturkreis zu Kulturkreis übertragen?

Hedda Kage, Dramaturgin, interkulturelle Projektleiterin und Übersetzerin, war als Mitgründerin der Theater- und Mediengesellschaft eine der Vorreiterinnen in der interkulturellen Vermittlungsarbeit zwischen Lateinamerika und dem deutschsprachigen Raum. Sie veröffentlichte zahlreiche Publikationen in Fachzeitschriften zur Neuen Dramatik aus Lateinamerika und veranstaltete Symposien und Veranstaltungen u. a. in Zusammenarbeit mit dem Iberoamerikanischen Institut, dem Internationalen Theaterinstitut ITI und dem Haus der Kulturen der Welt. Heute liegt ihr Schwerpunkt auf Theaterübersetzungen und Übertitelungen vorrangig für Festivals wie Theaterformen, Theater der Welt, Mühlheimer Theatertage, Wiener Festwochen, und Berliner Festspiele.

Tisch 4:
Festival-Mapping: Die spannendsten Theaterfestivals in Iberoamerika und Deutschland (AT)
Moderation: Ilona Goyeneche (Journalistin & Kulturmanagerin, Goethe-Institut Mexiko)

Ilona Goyeneche ist Journalistin und Kulturmanagerin. Sie arbeitete als Redakteurin bei der chilenischen Tageszeitung EL MERCURIO und ihrer Online-Version, von 2006 bis 2008 war sie Chefredakteurin der Kulturabteilung von EL MERCURIO ONLINE. Seit 2008 ist sie für das Goethe-Institut im Bereich Theater und Tanz tätig, zuerst in Chile und derzeit in Mexiko. 2014 war sie Jurymitglied des mexikanischen nationalen Tanz-und Choreografie Preises PREMIO NACIONAL DE DANZA GUILLERMO ARRIAGA. Im selben Jahr war sie Scout des Heidelberger Stückemarktes 2015 und kuratierte die Auswahl des Gastlandes Mexiko. Im gleichen Rahmen übernahm sie die Koordination und Redaktion der Spezialausgabe Mexiko von Theater der Zeit. 2016 ko-kuratierte sie das Mexikanische Theaterfestival „Endstation Sehnsucht“ bei den Münchner Kammerspiele.


Tisch 5:
Fünftes Rad am Wagen?
Brasiliens schwierige Rolle für die lateinamerikanische Kultur
Moderation: Michael Laages (Theaterkritiker, Deutschlandradio, Die Deutsche Bühne u. a.)
 
Vielleicht ist dies ja der haltbarste Makel aus kolonialer Zeit: dass es eben nicht die sonst überall präsenten Spanier waren, sondern nach den Holländern die Portugiesen, die auf der östlichen Seite des Halb-Kontinents anlandeten und die kolonialen Strukturen ins Werk setzten. Wie gründlich und grundsätzlich auch immer sich nämlich das wachsende Selbstbewusstsein der Brasilianer vom alten Mutterland lossagte - immer blieb die Sprache. Als Trenn-Linie, die nur ungern überschritten wird - noch heute werden lateinamerikanische Buchmessen etwa in Argentinien ausgerichtet, und Brasiliens Literatur findet dort quasi nicht statt. Obendrein bedienten sich Brasiliens aufstrebende Sklavenhalter vorzugs- und naheliegenderweise in Afrika - was zu nachhaltiger Vermischung der Rassen führte. Darum gibt es auch "den Brasilianer" (und erst recht "die Brasilianerin"!) eigentlich gar nicht; er (oder eben sie) ist immer nur in Mischformen zu haben. "O tipo brasileiro nao tem tipo" - "typisch brasilianisch" gibt's nicht. Aus diesen Wurzeln entwickelte die Moderne des 20. Jahrhunderts das kulturelle Voodoo-Prinzip der "Anthropophagia", der kulturellen Menschenfresserei - Brasiliens Künste "fressen" gern andere, scheiden nach dem Verzehr Nutzloses aus und formen aus dem Rest das (vielleicht) Eigene. So ist Brasiliens Kultur den spanischsprachigen also zugleich immer unterlegen - weil alle Spanisch und kaum jemand brasilianisches Portugiesisch spricht. Zugleich aber kennt Brasiliens Kultur eine Methode der Aneignung, die bei der Entdeckung visionär und heute noch immer hochmodern ist, und damit immer eine Nasenlänge vor den anderen. Fünftes Rad am südamerikanischen Wagen zu sein und gleichzeitig immer vorneweg - auch das ist, von Brasilien aus gesehen, "A Tragedia latina-americana", die lateinamerikanische Tragödie.

Michael Laages, geb. 1956, hat in Hannover und Gießen studiert; parallel dazu begann der Weg als Lokal- und Kultur-Journalist. Der führte zunächst zu regelmäßiger Mitarbeit bei Tages- und später auch Theaterfachzeitschriften - vor allem aber zu regelmäßiger  akustischer Präsenz im Radio, u. a. bei Radio Bremen. Über Theaterpremieren berichtet er heute in Deutschlandradio Kultur und Deutschlandfunk. Als Dramaturg war er zu Gast am Schauspiel in Hannover, an der Volksbühne und am Theater in Nordhausen. Michael Laages ist in Hamburg und immer noch in Hannover zu Hause; viel Zeit verbringt er in Brasilien. 2015 und 2016 moderierte er die Publikumsgespräche und die finale, öffentlich geführte und live im Internet übertragende Jurydebatte der 40. Mülheimer Theatertage.


Tisch 6:
Das A und O einer erfolgreichen interkulturellen Projektleitung – vom Antrag bis zur Förderung (AT)
Moderation: Anne Pöhlmann (Künstlerische Produktionsleitung, Münchner Kammerspiele)

Welche Modelle der internationalen Koproduktionen kennen wir und wie findet man die beste Struktur für das jeweilige Projekt? Welche Fördermöglichkeiten existieren, sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene? Wie lassen sich Gastspieleinladungen mit internationalen Partnern realisieren – und mögliche Gastspieltouren in der EU? Wo liegen Vorteile, welche Schwierigkeiten können entstehen, auf welche Besonderheiten sollte man eingehen?   
Anne Pöhlmann, derzeit als künstlerische Produktionsleiterin an den Münchner Kammerspielen, lässt die Teilnehmer an ihren Erfahrungen teilhaben – und diskutiert über die Rahmenbedingungen fruchtbarere internationaler Kooperationsmodelle.
Anne Pöhlmann arbeitete nach ihrem Studium der  Romanistik und Kunstgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin im Produktionsbüro der Performance Gruppe andcompany&Co., an den Sopiensaelen und im HAU in Berlin. Danach folgten verschiedene Engagements als künstlerische Produktionsleiterin an den  Stadttheatern von Bremen, Osnabrück,  Heidelberg und Mannheim, u.a. beim Heidelberger Stückemarkt und bei Theater der Welt 2014. Mit Beginn der neuen Intendanz von Matthias Lilienthal ist Anne Pöhlmann künstlerische Produktionsleiterin an den Münchner Kammerspielen.

Tisch 7:
Was schreiben sie denn? – Zeitgenössische Dramatik in Iberoamerika und Deutschland
Moderation: Jürgen Berger (Theater- und Literaturkritiker, Süddeutsche Zeitung, Theater Heute u. a. )

Iberoamerikanische und deutschsprachige Stücke! Was schreiben Autorinnen und Autoren jenseits und diesseits des Atlantiks. Gibt es dominierende Themen und Schreibstile. Überwiegen fiktionale oder dokumentarische Stoffe? Beschäftigen die Stücktexte sich mit den Herausforderungen einer globalisierten Gegenwart und wenn ja wie? Ausgehend von solchen Fragestellungen widmet das Tischgespräch „Gegenwartsdramatik“ sich den Möglichkeiten eines Austauschs von Ideen und Texten. Welche iberoamerikanischen Autorinnen und Autoren kennen die Theatermacher aus Deutschland, der Schweiz und Österreich, welche deutschsprachigen Autorinnen und Autoren sind in Iberoamerika bekannt? Gibt es Stücktexte, die wichtig sind, aber so speziell, dass sie sich nicht für einen Austausch eignen? Haben die Teilnehmer des Tischgesprächs Favoriten, die sie den Kolleginnen und Kollegen an’s Herz legen möchten?   

Jürgen Berger schreibt als freier Theater- und Literaturkritiker für die Süddeutsche Zeitung, Theater heute und die TAZ. Von 2003 - 2007 war er Mitglied im Auswahlgremium des Mülheimer Dramatikerpreises, von 2007 - 2010 Jurymitglied des Berliner Theatertreffens und 2006 - 2015 Juror des Else Lasker-Schüler-Stückepreises. Seit 2012 ist er Juror des Osnabrücker Dramatikerpreis und Mitglied im Auswahlgremium des Mülheimer Dramatikerpreises. 2015 war er Ko-Curator des Festivals OFFENE WELT in Ludwigshafen. Seit Jahren beschäftigt er sich intensiv mit der Theaterszene Lateinamerikas und leitete für das Goethe-Institut zahlreiche Workshops mit internationalen Theaterschaffenden u.a. in Kuba, Mexiko, Chile und Brasilien. Neben Reportagen zum Theater u.a. dieser Länder, schrieb er fünf Theatertexte, die auf verschiedenen Bühnen de r Welt (ur-)aufgeführt wurden und werden.


Tisch 8:
Suche nach Gemeinsamkeiten oder nach Unterschieden?
Themenfindung bei internationalen Koproduktionen
Moderation: Sonja Winkel (Geschäftsführende Dramaturgin Schauspiel Theater und Orchester Heidelberg )

Koproduktionen auch im internationalen Kontext sind mehr und mehr auf den Programmen der Theater und Festivals zu finden. Aber welche Aspekte sind in so einem Fall entscheidend für die Themenwahl? Mit welchen Themen lässt sich die oft beschworene Gleichberechtigung und der Austausch auf Augenhöhe wirklich realisieren? In ihrer Produktion am Theater und Orchester Heidelberg hat sich das Colectivo Zoológico gemeinsam mit der Dramaturgin Sonja Winkel auf diese Themensuche gemacht. Im Kontext der südamerikanischen Staaten ist Chile wirtschaftlich besser gestellt als viele andere Länder des Kontinents und beispielsweise Ziel von Migrationsbewegungen aus ärmeren Ländern, verglichen mit Deutschland ist die Lebensrealität aber eine ganz andere. Am Anfang der Koproduktionsüberlegungen stand die Entscheidung tatsächlich ein Stück zu kreieren, das deutsche und chilenische Schauspieler*innen gemeinsam agieren lässt. Über die Umstände einer solchen Themensuche, die praktischen und inhaltlichen Herausforderungen von bilateralen Koproduktionen soll dieser Tisch reflektieren. Vom Colectivo Zoológico werden der künstlerische Leiter und Regisseur Nicolas Espinoza und die Produktionsleiterin und Schauspielerin Paula Pavez die chilenische Perspektive einbringen.

Sonja Winkel ist Geschäftsführende Dramaturgin Schauspiel in Heidelberg. Sie studierte Theaterwissenschaft, Neuere Deutsche Literatur sowie Publizistik und Kommunikationswissenschaft in Berlin und Paris. Sie war Dramaturgieassistentin und Dramaturgin am Bayerischen Staatsschauspiel und realisierte dort im internationalen Kontext ein EU-Projekt mit einem gemeinsamen Theaterprojekt von Jugendlichen aus Rumänien und Deutschland. Mit Beginn der Intendanz von Holger Schultze wechselte sie in die Schauspieldramaturgie in Heidelberg. Unter anderem arbeitet sie dort mit dem ungarischen Regisseur Viktor Bodó, den griechischen Regisseuren Anestis Azas & Prodromos Tsinikoris und leitete gemeinsam mit Felix Meyer-Christian das zweijährige Kooperationsprojekt CONVERSION im Rahmen der Doppelpass-Kooperation mit der costa compagnie.

 

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