Auf einen Blick

Antigonón, un contingente épico

Kuba ist ein Inselstaat. Jahrzehntelang wurde das kommunistische Vorzeigeland von Fidel Castro geprägt. Jetzt, nach seinem Tod, steht es vor großen Umbrüchen, die auch das Gastspiel beim ¡Adelante!-Festival in Heidelberg spiegelt. “Antigonón, eine epische Heldenbrigade” des kubanischen Starregisseurs Carlos Díaz und des jungen Autors Rogelio Orizondo, thematisiert die Suche nach Freiheit. Weshalb die Kurator*innen die Inszenierung eingeladen haben, lesen Sie hier. Auch die Presse hat sich bereits ein Bild gemacht.

Biografie Diaz/Orizondo

Carlos Díaz

Carlos Díaz, Jahrgang 1957), ist einer der renommiertesten kubanischen Theaterregisseure. Er studierte Dramaturgie und Theater am Instituto Superior de Arte (ISA) in Havanna und war als Theater- und Kunstkritiker tätig, bevor er anfing als Regisseur zu arbeiten. 1992 gründete er das Teatro El Publico, an dem er mit großem Erfolg zahlreiche kubanische Stücke wie auch Klassiker und moderne Klassiker des internationalen Kanons inszenierte. Zentrales Anliegen seiner Arbeiten, die oft kontrovers diskutiert werden, ist stets eine Anbindung an und kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte und Gesellschaft seines Heimatlandes.

Über Kuba

Sehnsuchtsort im Wandel

Kuba ist ein Mythos. Vor allem unter europäischen Linken war es immer das Land der Revolutionäre Fidel Castro und Ernesto "Che" Guevara, die 1958 den von den USA gestützten Diktator Fulgencio Batista erfolgreich aus dem Amt putschten. Damit setzten sie zugleich – und das begründet bis heute den kubanischen Mythos – dem US-Imperialismus das bislang einzig gelungene sozialistische Staatenexperiment direkt vor die Haustür. Die Hauptstadt Havanna wurde mit ihrem bröckelnden Kolonialcharme, der legendären Musikszene (von Wim Wenders durch seinen Film "Buena Vista Social Club" auf den Denkmalsockel gehoben), den Oldtimern und Zigarrenmanufakturen zum Sehnsuchtsort von Generationen weltweit. Kuba, das hieß und heißt noch immer Widerstand, Authentizität und Unangepasstheit bei vergleichsweise hohen Sozial- und Bildungsstandards.